Korruption im Schatten des Kukkiwon: Das zerfallende Erbe des Taekwondo-Hauptquartiers

Die Korruptionsskandale rund um das Kukkiwon, das Hauptquartier des Welt-Taekwondo und die höchste Instanz in der Vergabe von Taekwondo-Dan-Graden, haben in den letzten Jahren erhebliches Aufsehen erregt. Diese Vorfälle haben nicht nur das Ansehen der Organisation schwer beschädigt, sondern auch eine tiefe Vertrauenskrise innerhalb der globalen Taekwondo-Gemeinschaft ausgelöst.

Einer der prominentesten Skandale betraf den ehemaligen Kukkiwon-Präsidenten Oh Hyun-deuk, der 2018 seinen Rücktritt ankündigte. Oh sah sich mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert, darunter Veruntreuung, Vertrauensbruch und Unregelmäßigkeiten bei der Einstellung von Personal. Diese Anschuldigungen wurden von einer Fernsehdokumentation verschärft, die zusätzliche Anschuldigungen wie sexuelle Belästigung und sogar Morddrohungen aufdeckte. Ohs Rücktritt wurde schließlich als unvermeidlich angesehen, da er öffentlich Verantwortung übernahm und die strukturellen Probleme im Kukkiwon anerkannte​

Taekwondo Times

The Korea Herald.

Ein weiteres Korruptionsproblem, das die Organisation erschütterte, betraf die willkürliche Besetzung von Schlüsselpositionen und den Missbrauch öffentlicher Mittel. Ein prominentes Beispiel ist die Ernennung von Lee Geun-chang, der trotz seiner kriminellen Vergangenheit als Vorsitzender des Reformkomitees im Kukkiwon eingesetzt wurde. Lee wurde zuvor wegen Fälschung von Dokumenten, Veruntreuung und der Manipulation von Ausschreibungen verurteilt. Trotz dieser Vorgeschichte wurde er in eine führende Position berufen, was innerhalb der Taekwondo-Gemeinschaft auf breite Ablehnung stieß​

Taekwondo Times.

Diese Fälle von Vetternwirtschaft und Missmanagement betreffen nicht nur die internen Strukturen des Kukkiwon, sondern auch die Art und Weise, wie Taekwondo weltweit organisiert wird. Ein häufig angeführtes Problem ist die Praxis, Dan-Ränge gegen Bezahlung zu vergeben, ohne dass die entsprechenden Fähigkeiten und Erfahrungen nachgewiesen werden müssen. Es wird berichtet, dass einige Personen, die die richtigen Kontakte hatten, in kürzester Zeit hohe Grade erreichten, obwohl sie die notwendigen Anforderungen nicht erfüllten​

MartialTalk.

Neben diesen spezifischen Fällen von Korruption ist das allgemeine Missmanagement ein wiederkehrendes Thema. Die Unfähigkeit, die Organisation effektiv zu führen und grundlegende Probleme anzugehen, hat zu einem Vertrauensverlust unter den Mitgliedern geführt. Es gab sogar Berichte über das Verschwinden von Zertifizierungsunterlagen und die Manipulation von Prüfungsprozessen, die seit den 1980er Jahren fortbestehen​

MartialTalk.

Insgesamt zeigen die Skandale und strukturellen Probleme im Kukkiwon auf, dass grundlegende Reformen dringend notwendig sind. Die mangelnde Transparenz und die wiederholten Versuche, Probleme zu vertuschen oder durch Vetternwirtschaft zu lösen, haben der Organisation erheblich geschadet. Wenn das Kukkiwon nicht bald grundlegende Reformen durchführt und verlorenes Vertrauen zurückgewinnt, könnte dies langfristige negative Auswirkungen auf die globale Taekwondo-Gemeinschaft und den Status der Kukkiwon-Zertifikate haben.

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